Kaplan Andreas Dieringer

Um die Familienforschung Thieringer - Dieringer hat sich als Erster im Jahr 1906 der damalige Kaplan Andreas Dieringer aus Rangendingen verdient gemacht. Er ist 1877 in Rangendingen geboren, wurde 1901 Vikar in Straßberg und Sigmaringen, 1905 Kaplan in Karlsruhe St. Bernhard, 1907 Pfarrer in Stetten unter Holstein, 1927 Stadtpfarrer und Dekan in Haigerloch, später Geistlicher Rat, 1942-56 Pfarrer in Stetten bei Haigerloch, 1957, d.h. im Alter von 80 Jahren, "Ruhestand" in Straßberg, mit gleichzeitiger seelsorg. Betreeung der Filiale Kaiseringen. 1967 Übersiedlung nach Sigmaringen, wo er 1973 als ältestert und hochgeschätzter Priester der Erzdiözese Freiburg starb.
Andreas Dieringer hat die Ergebnisse seiner genealogischen Forschung 1906 in der Hechinger Heimatzeitung "Der Zoller" niedergelegt in dem Aufsatz: "Das Geschlecht der Dieringer in Rangendingen". Dabei knüpfte er seine Betrachtungen an ein Bild, welches im jahr 1702 der Kronenwirt aus Horb, ein Martin Dieringer und seine Frau, zum Gedächtnis an einen verstorbenen Verwandten haben malen lassen. Das renovierte Bild hängt heute noch immer in der St. Wendelin-Kapelle, an der Straße zwischen Rangendingen und Hirrlingen.

Nachdem Dipl. Ing. Otto Dieringer im Jahr 1938 erstmals ein Dieringer Sippenbuch und einen "Stammbaum" angefertigt hatte, schrieb Dekan Andreas Dieringer dazu in einem Brief 1940 ein Nachwort:
"34 Jahre sind verflossen, seit ich als Vikar den Artikel in unserer Heimatzeitung geschrieben habe. Meine Berufsarbeiten ließen mir keine größere Gelegenheit zu genealogischen Forschungen. Aber freudigst habe ich die Arbeiten der eifrigen Sippenforscher Dipl. Ing. Anton Dieringer in Knapsack/ Köln und Dipl. Ing. Otto Dieringer in Tuttlingen begrüßt und nach Kräften unterstützt. Die Überlieferung in Rangendingen, daß die Thieringer "aus dem württembergischen stammen", wird heute wohl als gesichert gelten können. Gleiche, von Großvater auf Enkel vererbte Vornamen in Rangendingen und Dürrwangen/ Gunningen deuten auch darauf hin. Zu beachten wären auch körperliche und geistige Merkmale der Dieringer hüben wie drüben. Diese Freude an Sippenforschung der beiden Dipl. Ingenieure Otto und Anton Dieringer, des Herrn Werner Dieringer/ Rottweil, des Herrn Theo Insam/ Nürnberg - (-Rangendinger Linie- hat sogar ein großes gedrucktes Sippenbuch herausgegeben) - des Herrn Emil Rau in Trossingen, des Herrn Pfarrers Steim in Mühringen bei Horb - die alle meist schon vor der "arischen" Zeit sich unabhängig von einander mit solchen Familienforschungen beschäftigten, ist doch ein auffälliges Charaktermerkmal der Dieringer. Desgleichen die Zähigkeit dieser Forscher erinnert an den in Rangendingen sprichwörtlichen "Dieringer-Eigensinn". Körperliches Merkmal der meisten früheren Dieringer in Rangendingen ist die große Statur ... Aus der Rangendinger Linie stammen einige Lehrer und der Theologie-Professor Franz Xaver Thieringer, der etwa von 1843-71 an der Universität Bonn Dogmatik lehrte und viele Werke schrieb.

Allen Gliedern der Dieringer-Sippe wünsche ich Gottes reichsten Segen.
Haigerloch, den 25.10.1940
Andreas Dieringer, Dekan"