Balthas Thieringer und seine Nachkommen

Balthas Thieringer hatte den Stolkerhof in Rangendingen (35 Mg. Acker und ca. 6 Mg. Wies) zur Hälfte als Erblehen inne. Sein Sohn Veit war 1589 alleiniger Inhaber dieses Hofes, der einen Teil der Güter bildete, welche die Herren von Ow zu Hirrlingen von den Zollerngrafen zu Lehen hatten.
Übrigens folgt aus der württemberg. Leibeigenschaft des Balthas Thieringer, daß entsprechend dem damals gültigen Recht auch seine Mutter württembergisch leibeigen war. Dagegen waren seine Ehefrau Margret und deren Kinder (Barbara, Caspar, Vitus und Katharina) zollerisch leibeigen.
In Rangendingen gab es angeblich 1940 noch das sogenannte "Storkegässle" meit einem seit unvordenklichen Zeiten von Dieringer bewohnten Haus. (Anmerkung: in Rangendingen gibt es die Gasse mit diesem Namen zwar nicht mehr, dafür aber ein "Storchengäßle"; "Storke", "Sturk", bzw. "Stork" war damals eine durchaus gängige Schreibweise für den heutigen "Storch". Wer in der Nähe wohnt, kann ja mal ein Foto dieser kleinen Straße in Rangendingen schiessen und an mich schicken. Ich werde es hier gerne veröffentlichen.)
Ob ein Zusammenhang der bürgerlichen Thieringer von Dürrwangen und Weilheim u. L. mit dem Hohenbergischen Dienergeschlecht derer von Thieringen besteht - (als dessen letzter Sproß Peter von Dieringen 1535 als österreichischer Lehensmann erwähnt wird) - läßt sich nicht nachweisen; ebensowenig etwaige verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Thieringer-Geschlechtern in Rottweil, Gechingen und dem Breisgau im 15. un 16. Jahrhundert.
In Rangendingen (Wiki-Link) sind die Dieringer-Geschlechter ununterbrochen bis heute in sehr großer Zahl ansäßig, und zwar als Bauern, Handwerker, Beamte, Lehrer usw. - Von dort aus erfolgte nach und nach die Verbreitung, überwiegend im hohenzollerischen Gebiet. Einzelne Zweige haben sich auch in Horb a. N. sowie in Wiesenstetten (Dommelsberg), und von dort aus im Gebit Oberndorf a. N. niedergelassen.
Aus Rangendingen stammt auch der Bonner Theologie-Professor Franz Xaver Dieringer (1811- 1876). Er war Dogmatiker, 1846 Mitbegründer des Borromäus-Vereins zur Verbreitung guter Bücher, 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments, 1853 Dom-Kapitular in Köln, mehrfach Anwärter auf den dortigen Bischofstuhl - und seit 1871 Pfarrer in Veringendorf/ Hohenzollern.

Abbildung oben: Kloster Kirchberg, Foto: www.klosterkirchberg.de