Die Ritter von Tieringen

Nach dem Dorf Tieringen benannte sich ein niederes Adelsgeschlecht derer "von Tieringen", welches im Lehensverhältnis zu den Grafen von Hohenberg und später auch in hohenzollerischen Diensten stand. Ihr Wappen war ein silberner Zickzackbalken auf blauem Grund; es ist auch in der renovierten Kirche von Tieringen enthalten (siehe Seite 1). Ab 1280 treten die Ritter von Tieringen mehrfach in Urkunden auf. Eine Gedenktafel in der St. Michaels-Kapelle auf Burg Hohenzollern erinnert u. a. an einen Hans von Tieringen, welcher 1423 die Belagerung der Burg durch die schwäbischen Reichsstädte überlebt hat. Die "Krone aller Burgen in Schwaben" wurde vollständig zerstört und 1454 neu erbaut.

Ein Jakelin der Tyringer besaß anno 1338 als gräflich-hohenbergischer Diener Grundbesitz in Rangendingen.
Das umfangreiche Gebiet der Grafschaft Hohenberg kam von 1381 bis 1806 in österreichischen Besitz. Es wurde mehrfach verpfändet, so u. a. auch an die Grafen von Zollern. Die Burg Hohenberg wurde bei einer Fehde mit den Reichsstädten im Jahr 1449 zerstört. Mit dem Niedergang der Hohenberger schwand auch die Geltung ihrer Dienstleute, so auch der Ritter von Tieringen, welche 1450 völlig verarmten.
Über das Schicksal der Angehörigen des Tieringer Ortsadels fehlen sichere Erkenntnisse. Vielleicht ist die Vermutung nicht abwegig, daß damals ein Tieringer ins Elsaß zog, um in den vorderösterreichischen Landen eine Stellung und Lebensunterhalt zu finden. Denn Dieringer-Namensträger gibt es auch im Münstertal im Elsaß

Abbildung oben: Burg Hohenzollern im Sommer, Foto: www.preussen.de